Stiftsgymnasium Seitenstetten führend beim ECDL

Eine ähnlich intensive Vorbereitung auf das Home-Schooling während der Corona-Wellen wie das Stiftsgymnasium Seitenstetten hat wohl selten eine Schule. Vor 15 Jahren hat Direktor Markus Berger den Europäischen Computer Führerschein (ECDL) höchstpersönlich an seiner Schule etabliert. In den Unterstufen-Klassen werden alle Schülerinnen und Schüler in der unverbindlichen Übung „Informatik“ unterrichtet. 2012 gab es – gewissermaßen als Probelauf für die Corona-Wellen – sogar schon einen E-Learning-Tag mit Unterricht zuhause. Kein Wunder also, dass die Schule gut durch die beiden Corona-Wellen gekommen ist. Darum hat es sich OCG-Präsident Wilfried Seyruck nicht nehmen lassen, die Schule zu besuchen – und bei der Gelegenheit auch gleich die Auszeichnung als erfolgreichste ECDL-Schule Niederösterreichs zu überreichen. Insgesamt 470 Einzelmodule – von IT-Security Datenbankanwendungen über Tabellenkalkulationen bis Bildbearbeitung – haben die Schülerinnen und Schüler im Jahr 2019 erfolgreich abgeschlossen.

Stehend von links: Direktor Markus Berger, OCG-Präsident Wilfried Seyruck, EDV-Kustos Martin Mayerhofer und Schulerhalter Abt Petrus Pilsinger mit SchülerInnen bei der Übergabe der Auszeichnung.

Dass Informatik am Stiftsgymnasium Seitenstetten buchstäblich Chefsache ist, merkt man an der hervorragenden Ausbildung“, erklärte OCG-Präsident Wilfried Seyruck nach seinem Gespräch mit dem Direktor. Tatsächlich unterrichtet der Mathematik-, Geografie- und Informatik-Professor Markus Berger neben seiner Funktion als Direktor auch noch selbst in zwei Fächern. Den Informatik-Unterricht bestreitet er mit drei Kolleginnen und einem Kollegen – alle mit entsprechendem Studium oder PH-Ausbildung. „Dass sich ausnahmslos alle Schülerinnen und Schüler zur unverbindlichen Übung „Informatik“ anmelden, lässt keinen Zweifel an der inhaltlichen und pädagogischen Qualität des Unterrichts. Das ist zweifellos vorbildlich und alles andere als eine Selbstverständlichkeit“, erklärte Seyruck bei der Übergabe der Auszeichnung als erfolgreichste ECDL-Schule in Niederösterreich.

Viel Elternlob im zweiten Lockdown

Dass sein Gymnasium mit 445 Schülerinnen im Jahr 2019 insgesamt 470 ECDL-Einzelmodule erfolgreich abschließen konnte, erklärt sich Direktor Berger mit der hohen Akzeptanz des Europäischen Computer Führerscheins unter Schülerinnen, Schülern und vor allem unter den Eltern. Sehr zufrieden waren die Eltern übrigens auch, wie die Schule durch die beiden Phasen mit Home-Schooling gekommen ist. „Wir haben währen der zweiten Welle sehr viele positive Rückmeldungen von Eltern bekommen und nur wenig negative“, freut sich Direktor Berger. Die Basis dafür wurde freilich in langjähriger Arbeit gelegt. In verschiedensten Fächern wird zum Teil mit digitaler Unterstützung auch im EDV-Saal unterrichtet. Seit zehn Jahren gibt es eine eigene E-Learning-Plattform am Stiftsgymnasium. 2012 wurde sogar ein E-Learning Tag organsiert, an dem die Kinder einer Klasse zuhause unterrichtet wurden.

Keine Angst vor Home-Schooling

Weil mit der E-Learning-Plattform alle Schülerinnen und Schüler sowie die große Mehrheit der Lehrer bestens vertraut sind, waren wir im Vergleich mit vielen anderen Schulen sehr gut vorbereitet“, glaubt Direktor Berger. Mit Schwierigkeiten habe freilich auch das Stiftsgymnasium zu kämpfen gehabt. Man nehme sich als Lehrer im Home-Schooling einfach quantitativ zu viel vor, meint Berger. Einer möglichen weiteren Phase der Schulschließungen sieht der Direktor mit Gelassenheit entgegen. „Wir können uns zwar noch immer weiter verbessern. Aus pädagogischer Sicht brauchen wir keine Angst davor zu haben.

ECDL macht Wissen transparent

Qualität statt Quantität bringe auch der ECDL, ist Berger überzeugt. Um die Schüler auf die Computer Führerschein-Prüfungen vorzubereiten, werden in den Unterricht mehr Übungsphasen eingebaut. Das vermindere zwar die Quantität der Inhalte. „Dafür sitzt der Lernstoff wirklich“, sagt Berger. Diese zertifizierte Qualität der IT-Ausbildung habe große Vorteile. „Die Firmen wissen, was ein Bewerber kann, der den EDCL absolviert hat. Das hilft unsere Schülerinnen und Schülern sogar bei Ferialjobs.“ Weil Berger Informatik als unentbehrliche ergänzende Kulturtechnik sieht, gibt es an seinem Gymnasium ab dem nächsten Jahr auch eine Tablet-Klasse. Als „zukunftsweisend“ bezeichnet OCG-Präsident Wilfried Seyruck daher auch den Weg des Stiftsgymnasiums Seitenstetten. „Die Schule integriert den Informatik-Unterricht überall dort, wo es zielführend und sinnvoll ist. Damit erkennen allen Beteiligten – also Schülerinnen, Schülern, den Lehrenden und den Eltern – wie nützlich, hilfreich und kreativ die Arbeit mit Computer sein kann.“

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Bericht in Tips, 26.12.2020